Bremen am Holocaust-Gedenktag

Das gerade fertig gestellte Teilstück der Autobahn 281 war gestern Schauplatz eines erfolgreichen Weltrekordversuchs: Die BürgerInnen haben es mit dem längsten Bollerwagenzug der Welt in Besitz genommen. Für die 1.051 WagenlenkerInnen gab es Freibier und -Grünkohl. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hatte den Startschuss für die Kolonne gegeben. Der bisherige Rekord wurde fast verzehnfacht.

Scharf verurteilt haben unterdessen Friedensforum und VVN-Bund der Antifaschisten das Event: Es auf den Holocaust-Gedenktag zu legen sei höchst unsensibel, hieß es. Friedensforum und VVN erinnerten daran, dass gerade der Autobahnbau von Adolf Hitler stark und nachhaltig zu Propagandazwecken eingesetzt wurde. Zudem sei die Taktlosigkeit kein Einzelfall. So war bereits 2001 der renovierte Hauptbahnhof am Tag der Reichspogromnacht in einem Festakt eingeweiht worden. Auch das Datum für die offizielle Übergabe des Autobahnteilstücks dokumentiere Geschichtsvergessenheit. Tatsächlich ist dafür, 75 Jahre nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, der 30. Januar vorgesehen.  TAZ / FOTO: DPA