Aus Bremen verweht

Siemens Wind Power will nach Hamburg umziehen

Auf „entschiedene Ablehnung“ von Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall stoßen Pläne, „Siemens Wind Power“ von Bremen nach Hamburg zu verlagern und nur mehr den Servicebereich am alten Unternehmensstandort zu belassen.

Entsprechende Überlegungen hat die Konzernleitung jetzt offiziell gemacht: Sowohl der Vertrieb als auch das Projektmanagement sollen künftig von Hamburg aus gesteuert werden. Davon unmittelbar betroffen sind nach Gewerkschaftsangaben 30 MitarbeiterInnen, mittelbar jedoch auch die übrigen 240 ArbeitnehmerInnen. „Langfristig entstehen große Gefahren, wenn das Bremer Unternehmen auf ein reines Serviceunternehmen beschränkt wird“, so ein Gewerkschaftssprecher. Befürchtet wird, dass die Servicegesellschaft in spätestens zwei Jahren zum Verkauf steht – und die MitarbeiterInnen dann zu wesentlichen schlechteren Konditionen arbeiten müssen.

Zunächst hatte Siemens der Belegschaft zugesagt, Siemens Wind Power in Bremen zu einem wichtigen überregionalen Windkraftstandort auszubauen. Der Betriebsrat und die IG Metall zeigten sich von dieser Entwicklung „völlig überrascht“. Die Geschäftsleitung hatte den Schritt mit der besseren Verkehrsanbindung Hamburgs sowie dem dort vorhandenen Know-how begründet. Die Gewerkschaft findet das „wenig plausibel“, zumal in Hamburg bislang bei Siemens gar keine einschlägigen Geschäftsaktivitäten existierten.

Der Betriebsrat und die IG Metall wollen nun mit der Geschäftsleitung über Alternativen verhandeln. Am Freitag findet zunächst eine außerordentliche Betriebsversammlung statt. Erklärtes Ziel ist es, „den Standort Bremen als vollwertigen Windkraftstandort sichern“. In diesem Zusammenhang hoffen die Gewerkschafter auch auf „tatkräftige Unterstützung“ seitens des Bremer Senats. mnz