heute in bremerhaven
: 20 Euro auf die Hand

Der „Bürger in Wut“ Jan Timke hat am Mittwoch seinen ersten – und letzten? – Tag in der Bürgerschaft

Herr Timke, Sie haben heute Ihren ersten Tag als Bürgerschaftsabgeordneter...

Jan Timke, Bürger in Wut: Am Mittwoch, ich bin ja nicht in der Stadtbürgerschaft.

Sind Sie aufgeregt?

Nein. Geärgert hat mich, dass ich zusammen mit dem Abgeordneten Siegfried Tittmann eine Bank teilen soll. Da soll der Eindruck erweckt werden, ich würde mit Herrn Tittmann zusammenarbeiten. Das ist nicht der Fall. Als Abgeordneter möchte ich Unterlagen auf den Tisch legen könne, ohne dass andere das einsehen können. Ich werde so lange, wie ich keinen ordentlichen Platz bekomme in der Bürgerschaft, stehen.

Haben Sie Reden vorbereitet?

Nein. Ich habe ja am Donnerstag die Gerichtsverhandlung, da geht es um die Frage, ob ich der Wahlfälschung schuldig gesprochen werde. Ich werde also zunächst nur an der Mittwochs-Sitzung teilnehmen.

Was ist für Sie der wichtigste Punkt am Mittwoch?

Da gibt es mehrere. Es geht um die Kriminalitätsentwicklung in Bremen-Nord und das Gesetz zur Gleichstellung von Lebenspartnerschaften. Es gibt einen Bericht über Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Bremen...

Fühlen Sie sich angesprochen?

Natürlich nicht. Ich bin weder rechtsextrem noch fremdenfeindlich. Ich glaube auch nicht, dass wir darin vorkommen.

Sie verschenken heute Geld?

Eine Diät, jeweils 20 Euro an 120 Haushalte in Bremerhaven. Ich möchte symbolisch den Bürgern zurückgeben, was ihnen durch Steuererhöhungen genommen wurde. Ich werde fordern, die Abgeordneten-Diäten von 2.400 auf 2.000 Euro pro Monat zu senken. Bremen hat – pro Kopf der Bevölkerung – das teuerste Landesparlament der Republik.

Fragen: kawe