Waffenverbot in der Bahnhofsvorstadt

Bis zu 10.000 Euro muss künftig zahlen, wer rund um die Disco-Meile mit Messern oder Schlagstöcken erwischt wird

Am dem 1. Februar kommenden Jahres gilt in der Nacht zwischen 20 und acht Uhr im Großraum der so genannten „Disco-Meile“ ein umfangreiches Waffenverbot. Das hat der Senat gestern beschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtbürgerschaft.

Die Waffenverbotszone erstreckt sich zwischen der Rembertistraße, An der Weide, Richtweg, Birkenstraße und Bürgermeister-Smidt-Straße und bezieht damit auch den gesamten Bahnhofsvorplatz mit ein. Messer aller Art dürfen dort künftig ebenso wenig mitgeführt werden wie Schlagstöcke, Baseballschläger, Metallrohre, Handschuhe mit harten Füllungen, Äxte, Beile, angeschärfte Werkzeuge oder Rasierklingen. Weiterhin zugelassen sind indes Pfeffersprays, weil sie als defensive Waffen gelten.

Wer mit einer Waffe erwischt wird, muss mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro rechnen, bei gefährlichen Gegenständen sind es maximal 5.000 Euro. Bislang wurden zwar immer wieder Waffen konfisziert, weitergehende Sanktionen konnten jedoch nicht verhängt werden. Allein in den ersten zehn Monaten diesen Jahres beschlagnahmte die Bremer Polizei auf der Disco-Meile 112 Messer, 33 Baseballschläger, sieben Schlagstöcke, drei Schlagringe, vier Schreckschusspistolen sowie eine scharfe Schusswaffe. Zugleich wurden in der neuen Waffenverbotszone vergangenes Jahr 329 Gewaltdelikte und 628 einfache Körperverletzungen registriert.

Im kommenden Jahr will Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) prüfen, ob auch in Vegesack ein ähnliches Verbot ausgesprochen wird. mnz