In aller Kürze

Reaktionen auf IGLU

„Enttäuscht“ zeigt sich Bremens Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) vom erneut schlechten Abschneiden Bremens bei der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU). Zugleich lobte sie „beachtliche“ Entwicklungsfortschritte in Bremen, musste aber eingestehen, dass die bislang ergriffenen Maßnahmen nur in bescheidenem Umfang Wirkung gezeigt haben. Bremen liegt im Ländervergleich immer noch auf dem letzten Platz, der Anteil an besonders schwachen SchülerInnen liegt bei mehr als einem Viertel. Kinder mit Migrationshintergrund lesen in Bremen besonders schlecht. Die Differenz der Leseleistungen von Kindern aus Familien mit mehr als 100 Büchern zu denen mit wenigen Büchern entspricht einem Lernabstand von etwa einem Schuljahr. Die FDP forderte mehr „Leseclubs“ und „Leseintensivkurse“. Die Linke fordert eine Doppelbesetzung der Grundschulklassen mit zwei LehrerInnen pro Klasse.

Bericht Seite 21

Friedliche Demo

Rund 100 Menschen beteiligten sich am Montagabend an einer friedlichen Demo, zu der autonome und anarchistische Gruppen kurzfristig aufgerufen hatten. Anlass war der Tod des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos, der in Athen durch Polizeikugeln starb. Nach Angaben der VeranstalterInnen wurden fünf Personen leicht verletzt, zudem seien TeilnehmerInnen „ohne erkennbaren Grund brutal mit Knüppeln angegriffen worden“. Die Polizei wiederum stufte die Protestierenden zum Teil als „gewaltbereit“ ein. Die BeamtInnen seien „übel beschimpft“ worden, so ein Polizeisprecher. Dennoch habe es „keine weiteren Zwischenfälle“ gegeben.

Dany rügt „Sadisten“

Der grüne EU-Parlamentarier Daniel Cohn-Bendit hat im Journal Frankfurt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sowie den Polizeichef „Sadisten“ genannt, die „ihre Jobs verspielt“ hätten. Er bezog sich dabei auf den Polizeieinsatz vor der Fußballpartie Werder Bremen – Eintracht Frankfurt, bei der Samstag vor einer Woche 234 Personen unter miserablen Haftbedingungen präventiv in Gewahrsam genommen wurden. „Was da gelaufen ist, schürt genau das, was wir in unseren Stadien nicht brauchen – die ungehemmte Aggressivität“, so Cohn-Bendit.

Geld für EU-Infos

Die EU finanziert das EU-Informationszentrum „EuropaPunktBremen“ im Haus der Bremischen Bürgerschaft bis 2012 weiterhin mit einem jährlichen Zuschuss von 25.000 Euro. Das hat jetzt die EU-Kommission bekannt gegeben. Der „EuropaPunktBremen“ soll als Schnittstelle zwischen der Europäischen Union und den BremerInnen fungieren. Er existiert seit Mai 2007.

CDU-Preis verliehen

Werner Müller ist mit dem Bürgerpreis 2008 ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende der Sportgemeinschaft Marßel erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Preis, der von der Bremer CDU gestiftet wird. Je mit 500 Euro dotierte Anerkennungspreise erhielten Irmtraut Krüger für ihr Engagement im Chor des Bremerhavener Turnvereins 1861 Geestemünde sowie Jörg Werner Steffens und Thomas Hirsch für ihre Jugendarbeit mit dem Musik- und Theaterprojekt „Ten Sing“.

Bücher für alle

Der Senat steht der Einrichtung so genannter „Offener Bücherschränke“ vorsichtig optimistisch gegenüber. Wie in Mainz und Bonn könnten an öffentlichen Plätzen oder Einrichtungen Bücherbestände vorgehalten werden, aus denen sich jeder kostenlos bedienen könne. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) nannte die Idee eine sinnvolle Maßnahme zur Leseförderung. Konkrete Planungen gibt es aber noch nicht, die Kulturdeputation könne sich des Themas annehmen. taz