Psychische Hilfe als Mangelware

Bremen und Bremerhaven bekommen mehr Kinder- und Jugendtherapeuten. Deren Verteilung bleibt problematisch

Jeder dritte bis vierte Erwachsene leidet einmal pro Jahr an einer „psychischen Störung mit Krankheitswert“. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der zuständigen Senatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) hervor.

32 Prozent der depressiv Erkrankten werden lediglich mit Antidepressiva versorgt. Karl Heinz Schrömgens, Präsident der Bremer Psychotherapeutenkammer, bemängelt vor allem die mit acht Prozent sehr niedrige therapeutische Behandlungsquote bei Depressionen.

Im Kinder- und Jugendbereich hingegen sind Verbesserungen zu erwarten. Seit dem 1. Januar ist gesetzlich geregelt, dass 20 Prozent der therapeutischen Kapazitäten für Menschen bis 21 Jahre vorgehalten werden müssen. Für Bremen-Stadt bedeutet das sieben, für Bremerhaven sogar acht zusätzliche kassenärztlich zugelassene Praxen. In Bremerhaven gibt es bislang nur eine einzige entsprechend spezialisierte Therapeutin.

Allerdings ist auch die Verteilung der Praxen ein Problem: In Schwachhausen kommen auf 4.400 Kinder und Jugendliche 18 spezielle TherapeutInnen, in Gröpelingen und Osterholz gibt es für die insgesamt 13.700-köpfige Klientel gar keinen. Die Grünen fordern von der Kammer, regulierend einzugreifen. HB