Insolvente Klinik geht an Ärzte

Die Gläubiger geben der „Residenz-Gruppe“ und den Chefärzten den Zuschlag

Die Gläubigerversammlung des insolventen Lilienthaler Martins-Krankenhauses hat sich gestern Vormittag für die Bremer „Residenz-Gruppe“ als Übernahme-Interessent entschieden. Bis Ende März soll das Konzept stehen, bis dahin bleibt der Insolvenzverwalter verantwortlich.

Die „Residenz-Gruppe“ um den Unternehmer Rolf Specht ist bisher nicht im Klinikbereich engagiert, sie betreibt Altenpflege-Einrichtungen in Bremen und anderen Bundesländern. Nach eigenen Aussagen ist die „Residenz-Gruppe“ auf Expansionskurs, sie will einer der „Top-Ten“ der privaten Betreibergesellschaften von Pflegeeinrichtungen in Deutschland werden, heißt es auf ihrer Web-Seite.

Das Konzept von Residenz und Ärzten, lobte der Insolvenzverwalter Edgar Grönda, biete eine mittel- und langfristige Perspektive – anders als beispielsweise der Portalklinik-Plan der Bremer GesundheitNord (GeNo). Die Idee der Chefärzte konkretisierte ihr Sprecher Jörg Müller gestern dahingehend, dass eine stärkere Trennung von kaufmännischer und medizinischer Ebene angestrebt werde. Das Management solle zukünftig Dietmar Stemme, ebenfalls Chirurg am Martins-Krankenhaus, übernehmen. Die medizinische Leitung der Klinik strebt Müller selbst an. Müller sprach gestern erneut von rund 20 Stellen, die gestrichen werden müssten.

Auch der Kaufpreis ist laut Grönda sei noch Verhandlungssache. GeNo-Geschäftsführer Diethelm Hansen wollte 700.000 Euro für die Klinik zahlen, hatte aber in seinem Aufsichtsrat dafür kein Mandat bekommen. DIW