Einbrecher hinterlassen Nazi-Schmiereien

Anschlag auf eine Behinderteneinrichtung in Bremen-Nord. Politischer Hintergrund bislang unklar

Unbekannte brachen in der Nacht zum Dienstag in die Behinderteneinrichtung „Jugendgemeinschaftswerk e. V.“ in Bremen-Nord ein. Sie schmierten Hakenkreuze, „Heil Hitler“-Schriftzüge und menschenverachtende Parolen an die Wandbilder. Außerdem zerschlugen sie Fenster, setzten einen Fensterrahmen in Brand und stahlen einen Computer. Hinweise auf die TäterInnen gibt es laut Polizei bislang nicht. „Die Tat wurde sehr, sehr dilettantisch durchgeführt“, so Polizeisprecher Roland Walther. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und prüft, ob ein rechtsradikaler Hintergrund vorliegt.

„Man weiß nicht, ob es ein Motiv gibt, das sich gegen Menschen mit Behinderung richtet“, sagte Meinolf Thiemann, Geschäftsführer des Jugendgemeinschaftswerks. Vor einigen Monaten habe es bereits einen Einbruchsversuch gegeben, allerdings ohne rechtsradikale Schmierereien. Einschlägige Probleme oder Anfeindungen habe es im Vorfeld nicht gegeben. „Uns sind zumindest keine übermittelt worden“, so Meinolf.

Im vergangenen Frühjahr gab es in Bremen mehrere Anschläge mit rechtsextremen Hintergrund, die nicht aufgeklärt werden konnten, auch in Bremen-Nord. Dort wurden unter anderem die ehemaligen Räumlichkeiten der Jugendbildungsstätte Lidice-Haus mit Hakenkreuzen und Nazi-Symbolen beschmiert.

Die TäterInnen hätten beim jetzigen Einbruch ins Jugendgemeinschaftswerk zwar „rechtsradikales Geschmiere“ hinterlassen, so Walther. Die fehlerhafte Rechtschreibung und der fehlende Sinn lasse jedoch auf keine eindeutige Linie schließen: „Wir gehen im Moment nicht davon aus, dass eine Gruppierung mit einem halbwegs politischen Konzept dahinter steckt“. THA