Mehr Geld aus Berlin

HOCHSCHULEN Bremen hofft auf über 20 Millionen Euro vom Bund für den Ausbau der Studienplätze

Bremen hofft in den kommenden Jahren auf zusätzliche Bundesmittel in Millionenhöhe für seine Hochschulen und Universitäten. Sie fließen nur, wenn die Ministerpräsidenten am 4. Juni ihre Zustimmung geben.

Allein für den Ausbau der Studienplätze im Rahmen des „Hochschulpakts II“ könnten „im Idealfall“ 20 bis 30 Millionen Euro aus Berlin fließen, sagt Wissenschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD). Bundesweit sollen von 2011 bis 2015 Schätzungen zufolge rund 275.000 zusätzliche Studienanfänger Platz in den Hörsälen finden. Der Ausbau ist notwendig, weil von Herbst an wegen des verkürzten Gymnasiums nach und nach doppelte Abiturjahrgänge an die Hochschulen drängen.

Bremen zählte im Vergleichsjahr 2005 insgesamt 5.256 StudienanfängerInnen. Ab 2011 bekommt das Land dann jährlich 10.000 Euro vom Bund für jeden Erstsemester – aber erst oberhalb einer Grenze von 4.859 StudienanfängerInnen. 10.000 Euro muss das Land selbst zuzahlen. Insgesamt werden für einen Studienplatz je nach Fach und Studiendauer bis zu 26.000 Euro an Kosten veranschlagt. Um auf die erhoffte Summe zu kommen, muss Bremen rund 5.400 Erstsemester im Jahr ausbilden.

Doch während die Zustimmung der Ministerpräsidenten zum Hochschulpakt als wahrscheinlich gilt, ist sie im Falle des „Pakts für Forschung und Innovation“ noch unsicher. Er soll den fünf großen außeruniversitären Forschungsorganisationen mehr Geld bringen. Derzeit haben sie ein Gesamtbudget von sechs Milliarden Euro pro Jahr. Steigt der Etat ab 2011 – wie die CDU es will – pro Jahr um drei Prozent, bedeutet das für Bremen ein Mehraufwand von 11,3 Millionen Euro. Steigt er um jährlich fünf Prozent – wie die SPD es will – müsste Bremen, das acht überregionale Forschungseinrichtungen hat, 19 Millionen Euro mehr ausgeben.

Auch die universitäre Forschung hofft auf mehr Geld: In der zweiten Runde der Exzellenzinitiative bis 2017 werden 2,7 Milliarden Euro vergeben. Bremen stellt acht Anträge – derzeit werden drei Projekte mit 3,5 Millionen Euro gefördert. mnz