Mit Brief und Siegel

TRAM 4 Bausenator und Gemeindebürgermeister unterzeichnen Straßenbahn-Vereinbarung

Der sonst rein formale Vorgang geriet durch die Vorgeschichte zum symbolischen Akt

Besiegelt haben Bausenator Reinhard Loske und Lilienthals Bürgermeister Willy Hollatz (beide Grüne) gestern die Erweiterung der Straßenbahnlinie 4.

Beschlossen worden war sie im Rat der Nachbargemeinde am 11. Mai – und damit rund zwei Monate später als ursprünglich gewünscht. Sorgen wegen der Kosten aber auch ökologische Bedenken hatten im März kurzfristig für eine neue Mehrheit gegen das seit über zehn Jahren diskutierte Bauvorhaben in Lilienthal gesorgt. Und für Irritationen auf Bremer Seite. Schließlich hatte man hier mit dem Bau einer von Lilienthal gewünschten Entlastungsstraße über Horner Gebiet bereits begonnen. Sonst ein rein formaler Akt, geriet die Unterzeichnung der Verwaltungsvereinbarung dadurch gestern Nachmittag zu einem symbolisch bedeutsamen Termin: Selbst wenn jetzt erneut eine Mehrzahl der Lilienthaler Gemeindevertreter oder BürgerInnen erneut kalte Füße bekommen sollte, wäre ein Ausstieg nicht mehr möglich – oder wenigstens mit erheblichen Regressansprüchen bedroht.

Der erste Spatenstich für den Ausbau der Tram-Trasse wird voraussichtlich am 1. Juli sein. Allerdings kommenden Jahres. Bis zum Frühjahr läuft die europaweite Ausschreibung, mehrere Klagen stehen zudem vor dem Oberverwaltungsgericht an.

Die übrigen Rahmendaten sind unverändert: Das Teilstück wird 5,6 Kilometer lang sein, davon führen 900 Meter über bremisches Territorium. Als Bauzeit werden zwei Jahre veranschlagt.

Den Löwenanteil, rund 60 Prozent, der prognostizierten Kosten von 55 Millionen Euro übernimmt der Bund, weitere Förderung kommt von der EU. Den Rest teilen sich die Länder Bremen und Niedersachsen sowie die Gemeinde Lilienthal. BES