„Ohne Auto zu allen Zielen“

Am Sonntag ist die City für alle Fahrzeuge gesperrt

Bauingenieur und Leiter der Abteilung Verkehr beim Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa. Foto: AG

taz: Herr Wunderlich, der autofreie Bereich wird recht klein...

Thomas Wunderlich: Ursprünglich war eine größere Fläche angedacht. Unser Etat lag bei etwa 90.000 Euro – und je mehr man absperrt, desto teurer wird es. Allein wegen der nötigen Ausnahmegenehmigungen hätte sich der Aufwand dann erhöht.

Also werden doch Autos unterwegs sein?

Private nicht. Wir haben die Zone extra mit Schranken abgesperrt, weil wir wissen, dass einige es trotz Fahrverbot versuchen werden. Taxen, Pflege- und Notdienste oder Essen auf Rädern dürfen aber fahren.

Wird ein Strafgeld verhängt?

Bei Verstößen gegen eine Sperrung gibt es prinzipiell ein Bußgeld. Letztlich liegt das im Ermessen der Polizei.

Freut sich die ganze City auf den Tag?

Es gibt immer Leute, die solche Aktionen anders machen würden. Den ADAC etwa hätten wir gern dabei gehabt. Da hat man aber andere Ansichten über die Aussage: Wir wollen zeigen, dass man in der Innenstadt auch ohne Auto alle Ziele erreichen kann. Gerade bei den Kurzfahrten muss sich was tun, zumal die Regeln für die Umweltzone nächstes Jahr strenger werden.

Wieso dazu ausgerechnet der Sonntag – da will doch eh kaum einer in die Innenstadt.

Die richtigen Effekte kann man sonntags natürlich nicht erzielen. Der Samstag ist allerdings der einkaufsstärkste Tag. Da müsste man sich für eine solche Aktion sehr stark mit dem Handel auseinander setzen. Für einen der nächsten autofreien Tage sollte man das aber ins Auge fassen. INTERVIEW: AG

Sonntag, 9 bis 20 Uhr