Konkret global

Ralf Fücks präsentiert den neuen „Atlas der Globalisierung“ im Buchladen Ostertor

■ war von 1991 bis 1994 Senator für Umwelt und Stadtentwicklung in Bremen, ist heute Geschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung.

taz: Der Atlas zur Globalisierung ist ein „politischer Reiseführer durch die Welt“, schrieb Susan George.

Ralf Fücks: Die Analogie ist nicht schlecht. Der Atlas zeichnet die Konfliktkarten der Welt.

Was hat die Heinich-Böll-Stiftung mit Geopolitik zu tun?

Die Stiftung versteht sich als alternativer Global-Player und versucht, Antworten zu geben auf die von Krisen, mit denen wir konfrontiert sind: die des Klimas, der Erschöpfung natürlicher Ressourcen, der Finanzmärkte.

Gibt es durch den neuen US-Präsidenten Obama Impulse für den Nahen Osten?

Obamas Generallinie „Engagement statt Konfrontation“ ist offenbar kein Patentrezept. Im Moment ist da eher eine Phase der Ernüchterung zu beobachten. Der ursprüngliche Schwung, mit denen die USA einen neuen Anlauf für eine politische Lösung genommen haben, scheint sich zu erschöpfen. Ein Grundproblem scheint mir die strategische Überforderung der USA zu sein.

Inwiefern?

Es ist ein Problem der internationalen Politik, dass Konflikte oft voneinander isoliert betrachtet werden. Etwa im Nahen Osten: Es gibt die nationalen Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern, aber auch das Problem der knappen Wasserreserven, den Streit um fruchtbares Land, und das eingebettet in das große Spiel um die restlichen Erdölreserven im Nahen Osten. Nur wenn man das im Zusammenhang denkt, wird man den Konflikt verstehen. Der Atlas der Globalisierung zeigt diese verschiedenen Aspekte zusammen. Int.: kawe

Vorstellung: Atlas der Globalisierung, mit Dietmar Bartz und Ralf Fücks, 20 Uhr, Buchladen Ostertor