Keine Baum-Klage

STADTWERDER Die Investoren wollen die Sichtschneise nicht vor Gericht durchsetzen, fordern aber Geld

Die Investoren wollen nicht versuchen, die umstrittene Sichtschneise durch das so genannte Stadtwerderwäldchen vor Gericht durchzusetzen. Das sagte Hans Rosenboom, der Geschäftsführer der zuständigen Entwicklungsgesellschaft Vorderer Stadtwerder, gestern der taz.

Die Schneise von der umgedrehten Kommode zur Neustadt war als Teil der Grünplanung im städtebaulichen Vertrag zwischen Baubehörde und Investoren vereinbart. Die Pläne für das Grün rund um das Neubaugebiet auf dem Stadtwerder hatte der Neustädter Beirat vergangene Woche abgelehnt (taz vom 21. 11.). „Wir bedauern das sehr“, so Rosenboom, „wollen die Schneise aber nicht mit Gewalt durchsetzen.“ Die angefallenen Kosten fordere man nun von der Stadt zurück. Gutachten über die Fledermaus- und Brutvogel-Population des Waldstreifens und die Überarbeitung der Entwürfe hätten „Kosten in beträchtlicher Höhe“ verursacht.

Um neue Grünpläne zu erarbeiten, hatte der Beirat ein breites Beteiligungsverfahren über drei Jahre anberaumt. Die Investoren werden dabei nicht mitmachen. „Das wird Sache der zukünftigen Anwohner sein“, sagte Rosenboom. „Wir sind weg, wenn das Verfahren abgeschlossen ist.“ Ohne Blick auf die Kleine Weser rechnet er mit einem geringeren Verkaufspreis der zukünftigen Wohnungen: „Sie verlieren an städtebaulichem Wert.“

Das Bauressort kündigte gestern Gespräche mit den Investoren an. AG