SCHNELL INS KONZERT!

Es gibt viel zu tun in diesen Tagen. Natürlich gehört die Jazzahead! (siehe Aufmacher) zu den Pflichtterminen, aber auch danach gibt es in Bremen einiges zu sehen.

Am Montag beispielsweise tritt im Kurzschluss der Singer/Songwriter Tim Schmidt auf, dessen Musik irgendwo zwischen Nick Drake und Michael Hurley anzusiedeln wäre, also etwas verhuscht, zart und einen lockeren Umgang mit der großen amerikanischen Folk-Tradition pflegend. Zuvor ist Schmidts Bremer Kollege Hlynur Gudjonsson zu sehen, dessen Songs zwar durchaus eine Nähe zu Schmidts Oeuvre aufweisen, allerdings ein ganzes Stück düsterer, brüchiger sind. Beginn um 20 Uhr.

Am Dienstag kommt Blake Schwartzenbach nach Bremen, der als Stimme von Jawbreaker zur Untergrundikone wurde. Die Wurzeln tief im Punk, gewann Schwartzenbachs Songwriting über die Jahre geradezu klassische Qualitäten. Vor allem seine Texte weisen ihn als genauen Beobachter und pointierten Erzähler aus. Seine neue Band heißt Forgetters und spielt ab 21 Uhr in der Friese.

Am Donnerstag wird der Kunstfrühling eröffnet, was eigentlich nicht in diese Rubrik gehörte, würde in dessen Rahmen nicht auch ein Konzert stattfinden. Nach dem ganzen Vernissagen-Tamtam geben sich so gegen 21 Uhr Sabot in der Belle Etage der Spedition die Ehre. Das in Tschechien lebende amerikanische Bass-Schlagzeug-Duo trägt seine komplexe, aber sehr kraftvolle Musik seit über 20 Jahren um die Welt. Am Donnerstag spielen sie bei freiem Eintritt. Aber die Alternativen sollen auch nicht unterschlagen werden. Im Schlachthof treten ab 20 Uhr die 17 Hippies auf. Auf der Treue gibt es zur gleichen Zeit die Punk-Bands Dead To Me aus San Francisco und Uncommonmenfrommars aus Frankreich zu sehen, während im Bluesclub Meisenfrei die Post-Hardcore-Band Fire In Fairyland aufspielt. Und wer das alles für viel zu laut hält, könnte zu Tommy Finke gehen, dessen Songs zwischen Rio Reiser und den Beatles erklingen. Das dann ab 20 Uhr in der Lila Eule. Andreas Schnell