Brainstorm

PolitikerInnen wird ja oft nachgesagt, nur bis zur nächsten Wahl zu denken, in diesem Falle also bis Sonntag. Der BUND indes denkt in ganz anderen, größeren Dimensionen – ihm geht es gleich um das ganze Jahrhundert: „Bremen in Bewegung – Mobilität in Bremen im 21. Jahrhundert“ ist das Thema einer Podiumsdiskussion, die heute ab 19.30 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek Bremen stattfindet. Parteipolitiker sind keine eingeladen, dafür Klaus Schäfer-Breede vom Büro für Verkehrsökologie, Axel Behme von der Verkehrswacht Bremen und Klaus Prietzel vom BUND. Außerdem wird Autor Johann Günther König einen Eröffnungsvortrag halten. Dabei geht es auch um die Frage, ob denn Kopenhagen mit seiner Verkehrspolitik ein gutes Vorbild für Bremen sein könnte.

Noch so ein großes Thema, das auch ohne lokale Parteipolitik auskommt: „Die Wurzeln des Bösen“. Die Bremer Arbeitsgruppe für Psychoanalyse und Psychotherapie hat dem Thema eine ganze Vortragsreihe gewidmet, am Freitag geht es um „Scham, Rache und Ressentiment“. „Aus der Behandlung eines Mörders“ berichten wird dann ab 20.30 Uhr im Haus der Wissenschaft der Psychoanalytiker und Psychiater León Wurmser, zuletzt Professor an der University of West Virginia in Charleston.

Was heißt symbolische Gewalt?“ Das fragt ein Vortrag, der am Donnerstag um 20 Uhr in der Villa Ichon stattfindet und sich auf einen Begriff des verstorbenen französischen Soziologen Pierre Bourdieu bezieht. Der ehemalige Bremer Soziologie-Professor Lothar Peter will nun aufzeigen, worin solche „symbolische Gewalt“ besteht und wie genau sie funktioniert. Und dabei allerlei Kritik an der Herrschaft in modernen kapitalistischen und patriarchalischen Gesellschaften üben.

Kommen wir schließlich zur Abwechslung noch zur Kultur: AutorInnen, die nicht in ihrer Muttersprache schreiben, werden heute um 19.30 Uhr im Kultursaal des Instituto Cervantes (Schwachhauser Ring 124) zu Wort kommen. „Translingüismos: Grenzen der eigenen Sprache überwinden“ heißt die Veranstaltung, bei der Laia Fàbregas (Spanisch und Dänisch), Ángel Wagenstein (Bulgarisch und Deutsch) sowie Chantal Maillard (Spanisch und Deutsch) lesen, aber auch ihre Erfahrungen reflektieren und diskutieren. mnz