KOMMENTAR: EIKEN BRUHN ÜBER DIE SOZIALASSISTENTIN
: Ziele verfehlt

Lauter ehrbare Absichten formuliert das Senatspapier, das vor einem Jahr wohl aus wahltaktischen Gründen in der Schublade verschwand. Da sollen diejenigen, die Kinder betreuen, für ihre Arbeit besser qualifiziert werden, damit auch die ganz Kleinen nicht nur satt und sauber sind, sondern sich auch bilden. Der Erzieherinnen-Beruf soll keine Sackgasse mehr sein und es sollen mehr Männer für den Job gewonnen werden. „Mit und ohne Migrationshintergrund.“ Tolle Sache, dafür mag man die rot-grüne Regierung, die auch in ihrem Koalitionsvertrag ganz viele nette Dinge sagt. Prekäre Beschäftigung soll abgeschafft werden, Frauenarmut auch. Doch wenn es um die Umsetzung dieser Vorhaben geht, reibt man sich die Augen. Da wird unterhalb der Erzieherin eine Qualifikation geschaffen – das sei, versichern die BefürworterInnen, keine Ab- sondern eine Aufwertung.

Doch egal, von welcher Seite man die Pläne beleuchtet, die oben genannten Ziele können sie nicht erfüllen. Dafür einen nicht genannten Zweck: In so kurzer Zeit und so billig wie möglich Betreuerinnen für die noch zu schaffenden Krippenplätze zu produzieren.

Um hoch qualifiziertes Personal zu bekommen, muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Und investieren.