Schnell ins Konzert!

Musikalischer Hochadel beehrt am Wochenende die Stadt: Doreen Shaffer ist die unbestrittene Königin des jamaikanischen Ska. 1964 gründete sie die legendären Skatalites. Bei ihren Solo-Auftritten macht die Sängerin auch Ausflüge in Pop, Jazz und Soul, dazu gibt es natürlich auch Ska, Reggae und Rocksteady, zu sehen und zu hören am Sonntag mit den Moon Invaders ab 20 Uhr im Schlachthof.

Ob der Blues ein globales Gefühl ist, ließe sich diskutieren. Zumindest findet er sich in seiner afrikanischen Variante auch in der Musik der Band Yemen Blues aus Tel Aviv und New York – neben Jazz, Funk, Pop, arabischer und jüdischer Musik. Daraus lässt die Band um Ausnahmesänger Ravid Kahalani eine unwiderstehliche Musik entstehen, die eigentlich gar nicht den Blues im landläufigen Sinne zu haben scheint. Am Montag ab 20 Uhr im Schlachthof.

Mit ihrer Version des alten Neil-Diamond-Heulers „Girl (You‘ll Be A Woman Soon)“ aus dem Tarantino-Film „Pulp Fiction“ wurden Urge Overkill über Nacht berühmt. Dabei waren die Chicagoer da schon längst Helden im Untergrund, die für ihren virtuosen Umgang mit den Insignien des Stadion-Rock gefeiert wurden. Nach ihrem großen Hit wurde es still um die Band. In diesem Jahr erschien mit „Rock & Roll Submarine“ das erste Urge-Overkill-Album seit 16 Jahren. Am Mittwoch spielen sie ab 20.30 Uhr im Moments.

Am Donnerstag beherbergt das Lox in Walle ab 20 Uhr wieder einmal die Konzertreihe „Songs & Whispers“, in deren Rahmen diesmal Erik van den Broeck alias The Monotrol Kid unterwegs ist. Der hat gerade das Album „What About The Finches“ beim Label „Songs & Whispers“ veröffentlicht. Es enthält sehr schönen, ökonomisch instrumentierten Folk, der vor allem der Stimme van den Broecks wegen ab und an an R.E.M. erinnert, wobei die Beschränkung auf akustische Gitarre und gelegentlich dezent harmonisierten Gesang Überdosen an Pathos vermeiden.

Am Freitag gehen wir dann zu den drei japanischen Irren von Guitar Wolf, um zu schauen, ob deren Garage-Punk immer noch so unwiderstehlich unverfroren daherkommt. Und ob sie immer noch ständig „Lock ‘n‘ Loll“ schreien, am Freitag ab 20 Uhr in der Lila Eule. Andreas Schnell