Arzt lässt sich untersuchen

KEIME Leiter der Hess-Kinderklinik sagt aus

Nicht weiter verfolgen wird der Untersuchungsausschuss Krankenhauskeime die Beweisanträge zur Personalplanung. Deren Streichung beschloss das Gremium gestern, bevor es der ausführlichen Aussage des aktuellen Leiters der Professor-Hess-Kinderklinik, Wolfgang Marg, lauschte.

Anders als der entlassene Chefarzt Hans-Iko Huppertz oder der ebenfalls geschasste Chef der Klinik-Holding Diethelm Hansen hätte der seit 1986 am Krankenhaus Mitte tätige Diabetes-Spezialist auch kein Recht gehabt, die Aussage zu verweigern: Weder war er in die Behandlung der Level-1 Frühgeborenen involviert, noch unmittelbar verantwortlich für Abläufe auf der betroffenen Station.

Während Marg Huppertz als „einmalig guten Mann“ und dessen Suspendierung einen „schlechten Witz“ nannte, beschrieb er Hansen als „stets korrekt“. Das kam überraschend: Anknüpfungspunkt für seine Ladung war insbesondere ein E-Mail gewesen, in dem er den Geno-Chef warnte, durch „pflegerische oder ärztliche Mangelbedingungen“ die Qualität der Einrichtung zu gefährden. Damit habe er nicht die Zentralisierung in Frage stellen wollen, so Marg, im Gegenteil: „Ich hielt das für richtig.“ Allerdings müssten „wenn ich ein Angebot an einem Standort bündele, auch die Fachkräfte dorthin“. Gründe für den Personalmangel sah Marg einerseits in Fehlkalkulationen der Unternehmensberater. Andererseits seien Hansens Versuche, qualifiziertes Personal von den anderen Krankenhäusern des Verbunds nach Mitte zu lotsen, an der bremenspezifischen Konkurrenz der kommunalen Krankenhäuser untereinander gescheitert. Dafür hätten Rivalitäten ihrer Geschäftsführer und eine obstruktive Politik der Betriebsräte gesorgt. Besonders Links der Weser habe „immer blockiert“. BES