DER ENTSCHEIDENDE UNTERSCHIED
: Begeisterte Kreisstadt

Voreröffnung Das erste Spiel wird auch wegen Ralf Zwanziger, dem Sohn des DFB-Präsidenten, in Sinsheim angepfiffen

Kennen Sie Ralf Zwanziger? Seinen Papa Theo kennt fast jeder. Der ist für das große Ganze im deutschen Fußball verantwortlich. Der Sprössling des ersten Fußballmannes im Lande werkelt indes an der Basis. Ganz im Sinne seines Vaters hat er sich im badischen Sinsheim als ein Pionier des Frauenfußballs hervorgetan.

Ralf Zwanziger hat nicht nur dazu beigetragen, dass das dort beheimatete Frauenteam, der 1899 Hoffenheim, von der Landesliga bis in die Zweite Liga einen kometenhaften Aufstieg vollzog, sondern nebenbei machte er noch die 35.000 Einwohner zählende Kreisstadt Sinsheim zu einer – wenngleich temporären – Metropole des Frauenfußballs.

„Ich habe die WM-Bewerbung von Sinsheim im Jahr 2007 angestoßen“, bestätigt er. Und nun sei die Vorfreude auf das „Voreröffnungsspiel“ am Sonntag, bei dem Nigeria und Frankreich sich um 15 Uhr gegenüberstehen werden, natürlich heftig in dem Kreisstädtchen. „Im Unterschied zum Männerfußball ist das vielleicht der Vorteil von einem kleinen Ort, dass dort die Begeisterung leichter zu wecken ist“, erläutert Zwanziger junior.

Warum überhaupt ein „Voreröffnungsspiel“? Ralf Zwanziger vermutet, dies sei zum einen dem engen Zeitplan geschuldet, zum anderen läge das am Fernsehen. Das deutsche Team soll dann um 18 Uhr zu prominenterer Stunde präsentiert werden, nicht zur Kaffeezeit.

Im Übrigen gibt es auch eine kleine Voreröffnungsfeier vor der eigentlichen Eröffnunsfeier in Berlin. Aber alles „sehr abgespeckt“, wie Zwanziger junior versichert. Die Fahnen der Teilnehmerländer werden von 88 Mädchen des badischen Fußballverbands ins Sinsheimer Stadion getragen.

Sein Vater, beteuert Ralf Zwanziger, habe mit dem Aufstieg Sinsheims überhaupt nichts zu tun: „Wir haben zwar darüber gesprochen, bevor ich die Stelle angetreten habe, aber es war meine eigene Entscheidung.“JOHANNES KOPP