ICE-Flotte wieder flott

Nach dem ICE-3-Unfall in Köln werden die meisten Züge heute wieder fahren. Unfallursache wird weiter gesucht

BERLIN dpa/rtr/afp ■ Fünf Tage nach dem ICE-Unfall in Köln soll der Bahnverkehr ab heute wieder weitgehend ungehindert rollen. Ein Bahn-Sprecher äußerte sich gestern zuversichtlich, dass die Hälfte der ICE-3-Flotte wieder im Einsatz sein wird.

Mittwoch war ein ICE 3, das modernste Modell der ICE-Flotte, kurz nach der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof mit einem Achsbruch aus den Gleisen gesprungen. 61 der 67 Züge dieser Baureihe wurden von der Bahn aus dem Verkehr gezogen und zur Überprüfung in die Werkstätten gebracht. Das führte zu erheblichen Einschränkungen im Fernverkehr.

Warum der Zug am Mittwoch bei der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof entgleiste, ist weiter unklar. Der Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld sagte am Samstag, nach den bisherigen Ermittlungen habe ein Bahn-Mitarbeiter die Notbremse gezogen, weil unter dem Waggon Metallteile über die Gleise schleiften. Ob diese Notbremsung die Ursache für den anschließenden Unfall sei, könne er bislang aber nicht beurteilen. Die Staatsanwaltschaft Köln gab ein unabhängiges Gutachten in Auftrag.

Fünf Reisende sagten laut Feld nach der Ankunft in Köln Beamten der Bundespolizei, sie hätten nach der Abfahrt des Zuges am Flughafen Frankfurt merkwürdige Geräusche gehört. Dies hätten sie dem Zugpersonal schon während der Fahrt nach Köln mitgeteilt. Ein weiterer Fahrgast gab nach seinem Ausstieg in Siegburg vor Köln an, dem Zugpersonal ebenfalls über seltsame Geräusche berichtet zu haben. Das Personal habe die Passagiere beschwichtigt und ihnen gesagt, sie brauchten sich keine Sorgen zu machen, sagte Feld.