Palin zieht Terrorkarte

Republikanische US-Vize-Kandidatin wirft Barack Obama Kontakte mit linken Terroristen vor

WASHINGTON dpa/ap ■ Einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl verschärfen die Republikaner ihre Attacken auf den demokratischen Kandidaten Barack Obama. Vizepräsidenten-Kandidatin Sarah Palin warf ihm vor, mit Terroristen in Kontakt gestanden zu haben. Obama „sieht Amerika scheinbar als derart mangelhaft an, dass er sich mit Terroristen abgegeben hat, die es auf ihr eigenes Land absehen würden“, sagte Palin bei einer Wahlkampfveranstaltung in Colorado. Dabei bezog sie sich auf einen Artikel der New York Times, in dem über die Bekanntschaft Obamas mit Bill Ayers, dem Mitbegründer der Weathermen – einer linken Terrorgruppe, die in den 60ern Anschläge auf US-Regierungsgebäude verübt haben soll – berichtet wurde.

Obama und Ayers, inzwischen Professor an der Uni Chicago, waren vor rund sechs Jahren für die gleiche Wohltätigkeitsorganisation tätig. Der Demokrat hatte jedoch die früheren radikalen Ansichten von Ayers öffentlich verurteilt.

Obamas Wahlkampfteam bezeichnete die Äußerungen Palins als „beleidigend“. Dennoch kämen sie nicht überraschend, da Palin und der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain damit offensichtlich von der Finanzkrise ablenken wollten, durch die sie in der Wählergunst deutliche Einbußen erlitten hätten.

Umfragen vor allem in einzelnen, heiß umstrittenen Staaten wie Virginia, North Carolina oder Florida sehen Obama in Führung. Deshalb setzt der Wahlkampfstab McCains darauf, nun den Konkurrenten stärker wegen seines Charakters, seiner Entscheidungen und seiner persönlichen Verbindungen anzugreifen, berichtet die Washington Post.