IWF erwartet Rezession

Wirtschaft der Industrieländer wird schrumpfen, in der restlichen Welt verlangsamt sich das Wachstum

WASHINGTON rtr ■ Die Wirtschaft in den Industrieländern wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im nächsten Jahr erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg schrumpfen. Auf Ganzjahresbasis sagt der IWF für 2009 ein Minus in den entwickelten Ländern von 0,3 Prozent nach 1,4 Prozent Wachstum 2008 voraus. Das sind für das nächste Jahr 0,8 Prozentpunkt weniger als im Oktober vom IWF erwartet. Auch für 2008 wurde die Schätzzahl um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert.

In der Weltwirtschaft insgesamt dürfte sich das Wachstum von 3,7 Prozent in diesem Jahr auf 2,2 Prozent im nächsten Jahr stark verlangsamen. Damit würden die Schätzungen vom Oktober für das laufende Jahr um 0,2 Prozentpunkte und für 2009 um 0,8 Prozentpunkte zurückgenommen. Alle großen Industrieländer werden laut IWF 2009 mit einer Schrumpfung ihres Bruttoinlandsprodukts rechnen müssen.

Für Deutschland erwartet der Fonds in diesem Jahr noch einen Zuwachs von 1,7 Prozent, 2009 aber ein Minus von 0,8 Prozent. Damit nahm der Fonds seine Oktober-Schätzung, bezogen auf 2009, drastisch um 0,8 Prozentpunkte zurück. Für 2008 ist er für Deutschland nur geringfügig skeptischer. Auch die USA dürften dem Fonds zufolge im nächsten Jahr mit 0,7 Prozent im Minus landen, nach 1,4 Prozent Plus in diesem Jahr.

Die Abwärtsrevision der Schätzzahlen für 2009 sind laut IWF für die Schwellen- und Entwicklungsländern mit im Durchschnitt 1 Prozentpunkt noch stärker als bei den Industrieländern mit 0,8 Prozentpunkten. Der Fonds fordert eine Politik der Wachstumsstimulierung und die Nutzung von Zinssenkungsspielräumen.