Bundesregierung will schnell helfen: Geld für GM-Tochter Opel

Die Zukunft des deutschen Autobauers ist weiterhin unklar. Doch Einsparungen und Staatsbürgschaften sollen das Schlimmste verhindern - die drohende Pleite.

Letzte Rettung Staatshilfe - die mögliche Pleite von General Motors bedroht das gesamte Unternehmen, nicht nur das Werk in Bochum. Bild: ap

RÜSSELSHEIM taz Die Bundesregierung plant, der deutschen General-Motors-Tochter Opel möglichst schnell Hilfe zu gewähren. Voraussetzung dafür sei, so Regierungssprecher Thomas Steg, dass das Geld tatsächlich an den Opel-Standorten in Deutschland ankommt.

Trotz der Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, Milliarden aus dem Rettungspaket für die Finanzbranche auch der Autoindustrie zur Verfügung zu stellen, ist das drohende Szenario nicht ganz vom Tisch: Eine Pleite von General Motors in den USA würde auch die deutsche Tochter Opel mit in den Abgrund reißen. Nach Angaben von Jörg Schott, dem Kommunikationschef von GM Europe, bemühten sich die GM-Töchter weiterhin um Kreditbürgschaften an allen europäischen Produktionsstandorten. Und die Gespräche zwischen Opel und der deutschen Regierung seien "im Plan und auf einem guten Weg". Schott verwies auf die Rettungspakete und Kreditbürgschaften in Schweden und in Spanien, von denen die GM-Tochter Saab und das Opelwerk in Saragossa profitierten. Zugleich verhandelt GM Europe mit den Arbeitnehmervertretern über Kosteneinsparungen von 750 Millionen Euro. Das lehnten die Betriebsräte noch vor Wochenfrist rundweg ab.

Die Arbeitnehmervertreter sind offenbar bereit, Einkommenseinbußen hinzunehmen. "Wir wollen das geforderte Einsparziel erbringen", sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz der Zeitschrift Auto, Motor und Sport.

Notwendig sei auch eine Staatsbürgschaft, damit Opel in Deutschland wieder "Zugang zu Kreditlinien" ermöglicht werde. Klaus Franz fordert GM Europe außerdem auf, einen europäischen Geschäftsplan aufzustellen, der eine eigene, vom Mutterkonzern unabhängige Finanzierung sichere. Dafür müssten jedoch die Finanzbeziehungen zwischen der Konzernmutter und GM Europe gekappt werden.

Der Verkauf von Autos kommt zurzeit in Deutschland generell nicht in Schwung, obwohl die Bundesregierung die Kfz-Steuer für Neuwagen ausgesetzt hat. Nach einer Umfrage von TNS-Infratest erwägen lediglich 1,2 Prozent der Autofahrer die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs wegen des Steuererlasses.

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