Ermittlungen gegen NPD-Chef

MÜNSTER dpa ■ Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt gegen den Vorsitzenden der rechtsextremen NPD, Udo Voigt, wegen Verstoß gegen das Parteiengesetz, so die Behörde gestern. Voigt stehe im Verdacht, am Verfassen unkorrekter Rechenschaftsberichte beteiligt gewesen zu sein. Der Verdacht geht dahin, dass die NPD – zum Teil über Dritte – nicht veröffentlichte Parteispenden erhalten hat. Die Ermittlungen waren im Zuge eines Verfahrens gegen Erwin Kemna ins Rollen gekommen. Der frühere NPD-Bundesschatzmeister und Geschäftsführer einer inzwischen bankrotten Küchenfirma ist zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte seine Partei um mehr als 700.000 Euro geprellt und sitzt seine Strafe ab. Bisher hatten alle Parteifunktionäre die Schuld auf Kemna abgewälzt. Das wird sich nicht mehr aufrecht erhalten lassen, falls sich der Verdacht gegen Voigt bestätigt.