Ein bisschen Streik

Bahngewerkschaften bereiten Warnstreik als „ersten Nadelstich“ vor. Bahn findet Streik unangemessen

FRANKFURT/BERLIN dpa ■ Die für Donnerstag angekündigten Warnstreiks bei der Bahn sollen die Fahrgäste nach Angaben der Gewerkschaft Transnet nicht massiv treffen. „Wir werden nicht die ganze Republik lahmlegen“, sagte der Transnet-Vorsitzende Alexander Kirchner am Dienstag. Die Aktionen seien „ein erster Nadelstich“, um den bundeseigenen Konzern zu deutlichem Entgegenkommen in der Streitfrage besserer Arbeitszeiten zu bewegen. Wann und wo Reisende mit Störungen rechnen müssen, wollen Transnet und die Gewerkschaft GDBA heute bekanntgeben.

Die Bahn nannte Arbeitsniederlegungen unangemessen und bereitete sich auf Behinderungen und den möglichen Einsatz von Ersatzzügen vor. Von Mittwoch, 10.00 Uhr an soll die kostenlose Informations-Telefonnummer 08000 99 66 33 für Reisende erreichbar sein. Kunden sollen darauf mit Durchsagen auf den Bahnhöfen oder im Internet unter www.bahn.de/aktuell hingewiesen werden. Wer wegen streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen die Reise nicht antreten kann, kann sich die Tickets und Reservierungen bis zum 15. Februar kostenlos erstatten lassen.

Transnet und GDBA hatten am Montag zu Warnstreiks aufgerufen. Sie wollen damit mehr Druck für ihre Forderung nach 10 Prozent mehr Geld für rund 130.000 Beschäftigte machen. Die Bahn hat bisher jeweils 1 Prozent mehr Geld für 2009 und 2010 sowie Einmalzahlungen angeboten. Transnet-Chef Kirchner nannte dies „völlig indiskutabel“. Die GDL, die separat mit der Bahn verhandelt, plant vorerst keine Arbeitsniederlegungen. Sie fordert für rund 12.000 tarifgebundene Lokführer neben besseren Arbeitsbedingungen 6,5 Prozent mehr Geld.