Das TITELBILD

„Der Osten“, sagt die Künstlerin Mona Filz, „ist ziemlich vieles für mich: eine Projektionsfläche, in die man alles vermeintlich fremde pseudoethnologisch reinpressen kann. Aber auch ein Sehnsuchtsort, der nach anderen Regeln funktioniert.“

Filz, 1964 in Dortmund geboren, studierte in ihrer Heimatstadt Fotodesign, als die Mauer fiel. Sie brach umgehend auf in dieses unbekannte Land im Osten, wo sie im Februar 1990 auf der Leipziger Montagsdemo das rechts stehende Motiv fotografierte. Schaut man sich Mona Filz’ nachfolgendes Oeuvre an, wundert es, dass das Leipzig-Bild kein inszeniertes ist. Denn die Künstlerin spielt in ihrem Werk seit Jahren offensiv mit ästhetischem Pathos, in dem sie meist sich selbst inszeniert. Das Foto links – ein Selbstporträt von 2007 – gehört ebenso zur „Pillow Garden“-Serie wie „Mona in Pink“, das taz-Titelbild dieser Sonderausgabe. „Mona in Pink“ verhandelt ironisch gebrochene Mauerästhetik mit der 80er-Jahre-Attitude des „Wave-Mädchens, das ich damals war“.

Heute lebt Mona Filz in Ostberlin. Über sich sagt sie, sie sei vor zwanzig Jahren „Mitläufer einer Zeit gewesen, nie eine Theoretikerin. Erst jetzt bin ich die Frau, die alles verinnerlicht.“ AM www.monafilz.de