Große Bühne – „Wer fürchtet sich vor dem Islam?“

ISLAM Necla Kelek und Tariq Ramadan, Jan Feddersen und Daniel Bax

Öder, holzgetäfelter Saal. Vor dem Podium das Volk, teilweise auf dem Boden sitzend.

Ramadan: Wir erleben eine stille Revolution … Die Einwanderer sorgen für kulturellen Widerstand … Ein guter Bürger ist ein kritischer Bürger … Auch ein Kardinal Ratzinger wird nicht aus der Debatte ausgeschlossen.

Das Volk: Williamson?

Ramadan: Wir müssen seinen Punkt zurückweisen … Aber es gibt keine Position, die nicht diskutierbar wäre … Das Problem der Arbeitslosigkeit hat nichts mit Kultur und Religion zu tun. (Applaus aus dem Volk)

Kelek: Im Grunde tue ich genau das, was Herr Ramadan verlangt, eine rationale Debatte führen … Aber worüber reden wir hier? … Es wird ein Politikanspruch als Gruppe erhoben, so zu leben, wie in Medina oder von Mohammed verbreitet.

Ramadan: (aufgeregter) Was Sie sagen, ist in unserer Gesellschaft untragbar … Mehr als ich doppelzüngig bin, haben Sie eine selektive Wahrnehmung.

Bax: (zu Kelek) Kann man ein guter Europäer und ein guter Muslim zugleich sein?

Kelek: (die Frage ignorierend) Ich spreche über den Islam anders. Sie fordern Fakten, ich spreche über Fakten. Sie mögen ein aufgeschlossener Mensch sein … Zweifel innerhalb des Glaubens lassen Sie nicht zu.

Bax: Herr Ramadan, geht es in Ihrem Buch „Radical Reform“ um das, was Frau Kelek fordert?

Ramadan: (die Frage ignorierend) Worüber reden Sie? Sie bedienen die westliche Gesellschaft, in dem Sie vorgeben, zu wissen. Aber es tut mir leid, Sie tun es nicht … Mit Gewalt, Diskriminierung von Frauen müssen wir uns beschäftigen. Aber das ist nicht der Mainstream. Wir sollten alle unser mentales Ghetto loswerden.

Feddersen: (zu Kelek) Wie muss man sich einen Islam nach Ihrem Geschmack vorstellen?

Kelek: (die Frage ignorierend) Herr Ramadan, Sie haben von Gefahren gesprochen, die von dem ausgingen, was ich sage. Ich bin nun mal problemorientiert. (Gelächter aus dem Volk)

Ramadan: (ruhig) Ich habe nie behauptet, dass alles positiv ist.

Kelek: (aufgeregter) Deutschland muss für die Sprache der Kinder zahlen. Gleichzeitig machen diese Familien Gelder locker für die Moscheen.

Das Volk: Ich wünsche einen Mitschnitt dieses Gesprächs. Ich würde gerne dieses Gespräch analysieren und Punk für Punkt belegen wollen, was daran nicht stimmt. DORIS AKRAP