Guttenberg im Original

16. Februar, erste Äußerung nach Bekanntwerden des Vorwurfs, Berlin: „Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus. Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1.200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten, und würde dies bei einer Neuauflage berücksichtigen. Und sollte jemand auf die Idee kommen zu behaupten, Mitarbeiter meiner Büros hätten an der wissenschaftlichen Erarbeitung meiner Dissertation mitgewirkt, stelle ich fest: Dies trifft nicht zu. Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung.“

18. Februar, kurzfristige Abgabe eines Statements im Verteidigungsministerium vor ausgewählten Medienvertretern: „Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und diesen Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden, und sie enthält fraglos Fehler, und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten. Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1.300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid. […] Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend – ich betone: vorübergehend – auf das Führen des Titels verzichten, allerdings nur bis dahin. Anschließend würde ich ihn wieder führen. Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich sie bei anderen angesetzt hätte.“

21. Februar, CDU-Valentinstreffen, Kelkheim: „Ich habe gravierende Fehler gemacht.“ Auch „Peinliches“ sei dabei passiert, räumt der Minister ein. „In der mir abgesprochenen Demut entschuldige ich mich bei allen, die ich verletzt habe.“

22. Februar, zur Illustrierten Bunte: „Ich frage mich ganz ehrlich, ob unser Land nicht andere Sorgen hat, als sich um Fußnoten und Textpassagen zu kümmern.“