Von Dube bis Zuma

GESCHICHTE Am 8. Januar 1912 wurde der ANC gegründet. Seit 1994 stellt er die Regierung

Am 8. Januar 1912 gründen schwarze Südafrikaner unter Leitung von John Dube, christlicher Priester aus einer Zulu-Königsfamilie, in einer Kirche in Bloemfontein den South African Native National Congress (Nationalkongress der südafrikanischen Indigenen), um die Widerstandsorganisationen der von ihrem Land vertriebenen Schwarzen, der entmachteten traditionellen Führer und der afrikanischen Kirchen zusammenzuführen.

Die Organisation nennt sich 1923 in African National Congress (ANC) um, als afrikanisches Pendant zu Mahatma Gandhis Befreiungsbewegung Indian National Congress in Indien, der heutigen Kongresspartei.

1943 werden erstmals Frauen als ANC-Mitglieder zugelassen.

Nach Einführung der strengen Rassentrennung („Apartheid“) in Südafrika 1948 führt der ANC den Widerstand der Schwarzen gegen ihre komplette Entrechtung an.

1960, nach dem „Massaker von Sharpeville“ an 69 friedlichen Demonstranten, wird der ANC verboten, seine Führer gehen entweder ins Exil oder landen im Gefängnis.

Unter Leitung von Nelson Mandela entsteht 1961 der bewaffnete ANC-Flügel Umkhonto we Sizwe (Speer der Nation). Mandela wird 1962 festgenommen und 1964 mit anderen ANC-Führern zu lebenslanger Haft verurteilt.

Jahrzehntelang gilt der ANC in Südafrika und im Westen als terroristische Organisation. Sein Hauptquartier hat er in Sambias Hauptstadt Lusaka.

Wichtigste ANC-Führer während des Kampfes gegen die Apartheid sind Albert Luthuli (ANC-Präsident 1952–67 und erster afrikanischer Träger des Friedensnobelpreises) und Oliver Tambo (ANC-Präsident 1967–91).

Im Februar 1990 wird der ANC als erster Schritt zu einer Reform der Apartheid wieder legalisiert, Mandela wird freigelassen.

Bei Südafrikas ersten freien Wahlen 1994 siegt der ANC mit 63 Prozent und regiert seitdem. Mandela wird Präsident bis 1999, gefolgt von Thabo Mbeki, Kgalema Motlanthe und seit 2009 Jacob Zuma. DJ