Joachim Gauck

■ Der 72-Jährige soll am Sonntag von der Bundesversammlung zum neuen Bundespräsidenten gewählt werden. Er ist der gemeinsame Kandidat von CDU, SPD, FDP und Grünen. Seine Wahl gilt daher als sicher. Als Gegenkandidatin hat die Linkspartei die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld (73) nominiert. Die NPD hat den Berater ihre sächsischen Landtagsfraktion, Olaf Rose, aufgestellt.

■ Gauck, ursprünglich evangelischer Pfarrer in der DDR, war nach dem Mauerfall bis zum Jahr 2000 erster Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde. Schon 2010 war er von SPD und Grünen als Präsidentschaftskandidat nominiert worden. Damals unterlag er dem kürzlich zurückgetretenen Christian Wulff (CDU).

■ Die „Prager Erklärung“ unterzeichnete Gauck im Juni 2008 zusammen mit weiteren Politikern. Sie forderte unter anderem, dass der 23. August zum Gedenktag an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus erklärt wird. Der Gedenktag wurde dann auch im April 2009 vom Europäischen Parlament ausgerufen.