HEUTE
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Kleinkunst. Das ist nicht kleine Kunst, auch wenn man das bisweilen annehmen möchte, grade beim Blick auf das Überangebot an derart eingeordneter banaler Mittelmäßigkeit. Nein: Kleinkunst ist große Kunst auf kleiner Bühne; zumeist preisgünstig zwar, aber nie billig. Nun ist es keine Schande, nicht täglich mindestens ein Meisterwerk zu präsentieren – wer sich Kleinkünstler(in) nennt, sollte jedoch zumindest die Absicht, große Kunst zu erschaffen, und die Fähigkeit zur gelegentlichen Umsetzung erkennen lassen. Gute, wenn auch in der Masse nicht ganz leicht wahrnehmbare Beispiele gibt es zur Genüge.Zum anarchischen (nicht zwingend ungeprobten) Segment der anspruchsvollen Unterhaltung auf kleinen Bühnen zählte bis vor 2 Jahren die „Rock’n’Roll-Lesebühne“ O-Ton-Ute. Mit Elis, Kirsten Fuchs und Hans (wahlweise als Haustier oder Prinzessin bekann) hat sich ein Rumpf der Utes erneut zusammengefunden und mit der Sängerin Kaey sowie Hans’ Pianisten Stuart ein Projekt mit dem schönen Namen „Zirkus Zaboteur“ gegründet. Sechs Mal wollen sie ihr Publikum mit der Geschichte gescheiterter Nischenexistenzen unterhalten, was zumindest bei der Premiere im vergangenen Monat ganz ausgezeichnet gelang.

Zirkus Zaboteur mit Gaststar Gisela Sommer: 5. Dezember, 21 Uhr, Z-Bar, Bergstraße 2 (Mitte)