Einblick (255)

Elene Bajo, zurzeit Teilnehmerin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Elena Bajo: Ein großer Einfluss war für mich die diesjährige Berlin Biennale und die Manifesta 7. Dies sind gute Beispiele für Kunst-Events, die zu sozialen Diskussions-Plattformen wurden und nicht Schaufenster voller Kunstobjekte zeigten. Sie reflektieren einen neuen Ansatz in Bezug auf die Rollen von Künstler, Kurator und Publikum, in dem sie den künstlerischen Prozess durch immaterielle Projekte, Ideen, Bilder und Bezüge fördern und unterstützen.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Radioheads Konzert im letzten Juli in der Wuhlheide mit Songs ihres Albums „In Rainbows“.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Ich bin sehr an politischer Philosophie interessiert, einer der Autoren, der mich zurzeit sehr beeinflusst und mich ständig begleitet, ist Paolo Virno mit seinem Buch „A Grammar of the Multitude“, auch möchte ich in dem Zusammenhang „Multitude“ von Michael Hardt und Antonio Negri erwähnen. Gerade lese ich noch einmal das Buch „Die Kunst des Handelns“ von Michel de Certeau und Allan Kaprovs „Art as Life“.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Mein Atelier als Ort des Austauschs und der Kommunikation: Ich lasse die Tür gerne für spontane Besucher auf; nichtgeplante Gespräche lösen die Produktion neuer Ideen aus, bei denen unterschiedliche Einflüsse neue (Abläufe) Vorgehensweisen entwerfen. Die Arbeit, die als Konsequenz daraus entsteht, baut auf diese unterschiedlichen Schichten auf.