MORGEN
: Zwei Städte, eine Kunst

Der US-amerikanische Bundesstaat Michigan hat einiges durchgemacht. Als Homebase der übermächtigen Autoindustrie hat ihn das Ende der fordistischen Massenproduktion besonders hart getroffen. Detroit allein hat seit den 1950ern die Hälfte seiner Einwohner verloren. Die Karawane ist weitergezogen. Ganze Geisterquartiere, Kriminalität, Arbeitslosigkeit und eine allgemeine Hoffnungslosigkeit prägen die Atmosphäre weiter Teile der Stadt. Doch nicht nur in der industriellen Hochphase, auch danach hat Detroit nicht wenige herausragende Künstler hervorgebracht. Insbesondere musikalisch haben die Söhne und Töchter der Stadt weltweiten Ruhm sammeln können, die Spannbreite reicht von Diana Ross zu den Electric Six, von John Lee Hooker zu Eminem. Aber auch die bildende Kunst der Stadt hat zahlreiche sehenswerte Werke hervorgebracht, und es ist das Verdienst der Berliner Galeristin Eva Bracke, diese nach Berlin, eine andere Stadt im Umbruch, gebracht zu haben. In Zusammenarbeit mit dem Museum of New Art (MONA) entwickelte sie den Künstleraustausch Berlin-Detroit, eine imaginäre Rallye zwischen den beiden Städten. Im Sommer waren die Berliner in Detroit zu sehen, morgen beginnt der Gegenbesuch.

„Made in Detroit – Changing Cities“ Ausstellungsvernissage: 29. 11., 19 Uhr, Galerie Eva Bracke, Torstr. 170