VORMERKEN
: Rrrm: Bei den Randspielen ist auch der Beitrag der Motorräder zur neuen Musik zu hören

Den Helm auf, und das Lied für den Weg: „Get your motor runnin’ / Head out on the highway / Lookin’ for adventure / And whatever comes our way …“, weil man born, „Born to be Wild“ ist, mit dieser ewigen Bikerhymne von Steppenwolf … das Motorrad mit seinem ganzen Drum und Dran ist gern besungenes Thema in der Musik, und Serge Gainsbourg scheute sich nicht, auch gleich den richtigen Namen zu nennen mit „Harley Davidson“, seinem Lied, mit dem Brigitte Bardot doch wenigstens einen mittelprächtigen Hit hatte. Auf den Straßen draußen ist aber zu hören, dass so ein Motorrad nicht nur ein Objekt ist, über das sich gut singen lässt, sondern selbst schon Musik ist, mit einem wirklich beachtlichen Tonumfang, vom sanften Schnurren bis zum mächtigen Röhren, das selbst einen Joe Cocker mühelos von der Bühne pusten würde. Und mit „HD“ von Dieter Schnebel hat es das Motorrad gar ins Repertoire der seriösen Musik geschafft: eine Komposition für 9 Harley-Davidson-Motorräder und Trompete. Am morgigen Sonntag ist „HD“ zu hören – natürlich mit echten, fachgerecht vom Motorradclub HDBC Berlin bespielten Harleys – als Abschlusskonzert der Zepernicker Randspiele, im Hof der Elektroanlagen Zepernick. Motor runnin’ um 20 Uhr. Die Anfahrt mit dem Motorrad zu dem Festival für neue Musik direkt am nördlichen Stadtrand von Berlin ist natürlich stilvoll, oder man versucht es doch mit der S-Bahn. TM

■ Zepernicker Randspiele, noch bis Sonntag. Info: www.randspiele.de