VORMERKEN
: Das Radialsystem feiert seinen Geburtstag (und freut sich jetzt schon an einer Null)

Zuerst einmal die Zahlen, zur Orientierung in der Kulturarbeit. Insgesamt 114.000 Tickets wurden im Radialsystem bisher verkauft, was einer Auslastung von immerhin 77 Prozent entspricht. Und der Trend geht nach oben: Etwa 28.000 Tickets waren es 2007, und 2008 bereits fast 46.000. In diesem Jahr will man im Radialsystem bei einem Gesamtumsatz von 2,6 Millionen Euro erstmals eine schwarze Null schreiben, wobei etwa die Hälfte des Umsatzes durch Vermietungen eingespielt wird, an Verbände und die Wirtschaft, die im Haus gern mal einen Kongress oder ein Event veranstalten lassen. Es geht also auf, irgendwie. Die Null aber beweist nun keineswegs, dass so eine Kulturarbeit mit Anspruch wie im Radialsystem allein über den freien Markt zu stemmen ist. Denn mittelbar hängt das Radialsystem sowieso bereits an den Subventionstöpfen, weil bei den im Haus realisierten Projekten die Künstler ihre (Förder-)Gelder eben selber mitbringen müssen. Für ein mehr an künstlerischer Freiheit aber hat man jetzt auch im Radialsystem erstmals eine Spielstättenförderung beantragt. Und wenn man jetzt wissen will, was dort eigentlich so alles passiert: Bei den Radialen Nächten heute und am Samstag gibt es einen Überblick, mit Sasha Waltz, dem Vokalconsort Berlin, dem Solistenensemble Kaleidoskop und anderen. Mit Musik und Tanz auf allen Ebenen des Hauses. Zum dritten Geburtstag des Radialsystems. TM

■ Radiale Nächte: Radialsystem, Holzmarktstraße 33. Freitag, Samstag, 19 Uhr. 34/18 €