Die Radio-Geschichte stellt vor, was der Osten wirklich hören wollte

Die Geschichte des Jugendradios DT64, von seinem Ende her erzählt: Eingestellt wurde es 1993, obwohl davor noch zehntausende Demonstranten auf die Straße gingen, die den Erhalt forderten. Auch der Mayday-Rave entstand 1991 als Aktion zur Rettung von DT64, der überhaupt einer der ersten deutschen Radiosender war, der Techno spielte, in der Dancehall von Marusha. Und zu Lebzeiten der DDR war das Programm des Jugendradios die sichere Quelle, die das Land auch mit Westplatten versorgte, während die DT64-Singlereihe schon die besseren Produktionen des DDR-Rock präsentierte. Und angefangen mit dem Sendebetrieb hat DT64 anlässlich des Deutschlandtreffens der Jugend 1964 in Ostberlin. Wie sich das anhörte, ist heute im Zeughauskino zu erfahren, mit der DT64-Sendung vom 16. Mai 1964 über die Eröffnung des Deutschlandtreffens. Bis Mitte Dezember wird dann jeden Mittwoch mit ausgewählten Sendungen die Geschichte des beliebten Jugendprogramms des DDR-Rundfunks erzählt. Was man keineswegs nur als nostalgischen Blick zurück betrachten will. Mit dem Projekt soll vielmehr „im Dialog zwischen Ost und West die jüngere und gegenwärtige Entwicklung der Medien“ reflektiert werden. Dazu treffen bei der „Radio-Geschichte: DT64“ ehemalige DT64-Redakteure, die im Zeughauskino die Sendungen vorstellen, an denen sie beteiligt waren, jeweils auf Gesprächspartner aus dem ehemaligen Westen. TM

■ „Radio-Geschichte: DT64“: Zeughauskino, Unter den Linden 2. Mittwochs vom 16. 9. bis 16. 12., 20 Uhr. 5 €. www.radio-geschichte-dt64.de