Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Nach Pekip, Babysigning, Early English und Macchiavelli for Kids wird das hochbegabte Kind von heute vermutlich nur müde lächeln, wenn man es fragt, ob Goethe vielleicht doch eine Nummer zu groß ist. Aber das, was das Abacus-Theater heute um 18 Uhr in der Brotfabrik auf die Bühne bringt, ist tatsächlich eine explizite Version für Menschen ab 8 Jahren: „Goethes Faust für Kinder und auch für Erwachsene“ erzählt die Geschichte über den Wissenschaftler und seine radikalen Suche nach dem Glück als Sprech-, Bewegungs- und Objekttheater – innovativ und aufregend (Caligariplatz 1, 10 €, Kinder 7 €). Wir bleiben niveauvoll: Am Sonntag um 12 Uhr findet im Haus des Rundfunks wieder ein Kulturradio-Kinderkonzert statt. Das Deutsche Symphonie-Orchester spielt Igor Strawinskys fantastische und wunderschöne Suite „Der Feuervogel“, in der Prinz Iwan die Prinzessin Vasilisa Zarewna aus dem Bann des bösen Zauberers Kastschei befreien will und die vom Feuervogel geschenkte magische goldene Feder dafür eventuell ganz gut gebrauchen kann. Für Kinder aufbereitet wird das Werk durch eine erklärende Erzählung des Märchens, außerdem dürfen interessierte OrchestermusikerInnen-in-spe vorher, ab 10.30 Uhr, an den Instrumenten herumspielen. Geeignet für Kinder ab 6 Jahren (Masurenallee 8–14, 6 €, Kinder 4 €). Das Niveauvollste aber am Schluss: Heute und morgen um 15 Uhr kann man noch mal die beste aller Hotzenplotz-Verfilmungen angucken, Gert Fröbe mit unbeschreiblicher Nase und noch unbeschreiblicheren Füßen, gegen die Frodos Hobbitmauken Waisenkinder sind. 1973 wurde der Film gedreht, und er passt wie die Faust aufs Auge ins Monoplex-Regenbogenkino in Kreuzberg. Wem es mit den Messern und den Pistolen zu gruselig wird, kann sich derweil draußen auf den Spielplatz trollen (Lausitzer Straße 2, 3/1,50 €).

www.brotfabrik-berlin.de, www.kulturradio.de, www.regenbogenkino.de