Einblick (340)

Oliver Koerner von Gustorf (Galerist, Autor)

NameOliver Koerner von Gustorf Geboren 5. April 1961 Mülheim/Ruhr Mit welchen KünstlerInnen arbeiten Sie zusammen? Bettina Allamoda, Ursula Döbereiner, Kerstin Drechsel, Carsten Fock, Nicolas Utermöhlen, u. a. Aktuelle Einzelausstellung Bettina Allamoda/Carsten Fock Nächste Gruppenausstellung „Are You Coming Too?“ – Temporärer Projektraum mit September und Knoth & Krüger in der Oranienstraße 188, 11. Juni bis 8. Juli, www.areyoucomingtoo.com Preise der Werke 400–15.000 Euro

Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Bruce Nauman. Dream Passage“ im Hamburger Bahnhof. Auch wenn Kritiker ganz zu Recht meckern, die Ausstellungshalle sei vollgerümpelt und verstellt, ist dies eine tolle Möglichkeit, Naumans Psychoräume am eigenen Leib zu erleben – den bedrückenden, ausweglosen „Kassel Corridor: Elliptical Space“ etwa, in den man sich für eine Stunde alleine einschließen lassen kann, oder die absolut hysterische Videoinstallation „Clown Torture“ – ein Fest für jeden, der an Clownophobie leidet! Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Lady Gagas „Monster’s Ball“ war wirklich legendär, sie ist eine unglaubliche Performerin, eine echte Künstlerin und ein authentischer Freak. Ich finde es toll, dass Millionen von Schulkindern und Homos sie als Königin verehren, und hoffe, sie kommt wieder. Ich glaube, ich werde am 5. Juli zu Patti Smith gehen. Ich bin alt und tanze eigentlich nicht, aber mein Mitarbeiter Henry wird mich bald zu „Shade Inc.“ ins NBI schleifen, wo sich junge alternative Schwule zu alternativen Klängen tummeln sollen – ich fürchte mich schon sehr! Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Ich lese kaum regelmäßig Magazine. Auf meinem Nachttisch liegen zurzeit Essays von Waldo Emerson und die Kurzgeschichtensammlung „Slaves of New York“ von Tama Janowitz, die ich gerade wieder entdeckt habe – ein unglaublich scharfsinniges, witziges Porträt der New Yorker Kunstszene der Achtziger, die sich gar nicht so sehr von der Berliner Szene heute unterscheidet. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude?Meine Kochbücher. Ich kaufe mindestens einmal in der Woche ein Öko-Suppenhuhn und koche mir nach dem Rezept der britischen Köchin und Saatchi-Ehefrau Nigella Lawson eine „Noodle Soup for Needy People“ – heilt Kater und gebrochene Herzen!