Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Morgen wird im Tristeza über Fußball diskutiert, da die WM ja auch die gesamte Programmplanung der Linken beeinflusst – in wirklich nahezu jedem linken Laden. Die Journalistin Elke Wittich diskutiert mit Fans und Hools über das Thema: „Fans im Fußball – gewollt und doch gehasst“. Im Ankündigungstext heißt es: „Nach einem verlorenen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg überqueren 100 Hertha-BSC-Fans die Absperrungen, rennen in Richtung Mannschaftskabine und richten Sachschaden an Trainerbänken und Werbetafeln an. Die Aufregung danach ist groß. Einmal mehr ist von Chaoten, Randalierern, Rowdys, Krawallmachern die Rede, Personen, die keine ,wahren Fans‘ seien.“ Es stimmt – das sind die wahren Fans. Aber ihre Emotionen sind vielleicht doch ein wenig heftig? Und begründen sie sich nicht vielleicht aus männerbündischer Tradition? Hat der Hool recht, weil er was fühlt? Ist er selbstbestimmt, wenn er den Platz plattmacht? Wir sind gespannt auf die Antworten. Am Mittwoch wird in der Silberlaube der FU über die Psychiatrie gesprochen, deren Einrichtungen heute auch in der Linken weithin wieder so anerkannt sind, dass man glauben möchte, es hätte die Anti-Psychiatrie-Bewegung nie gegeben. David Wichera vom Weglaufhaus führt aus, was die Praxis psychiatrischer Anstalten ist und wie man sie weiterhin kritisieren muss. Am Freitag wird in der Meuterei die neue Ausgabe der Wildcat vorgestellt, die sich mit Staatsschuldenkrise und Klassenkämpfen beschäftigt – das wird ja auch bald hier aktuell werden. Und die KlassenkämpferInnen von der Wildcat kennen sich in der Geschichte des Klassenkampfes aus, es lohnt sich folglich, zuzuhören. Am Samstag schließlich findet der antinationale Abwehrkampf im Wedding statt: mit einem Straßenfest unter dem Motto „No Nation No Border“ vor der Scherer8.

■ Fans im Fußball: Tristeza, Pannierstr. 5, Di, 19.30 Uhr

■ Psychiatrie: Silberlaube FU, Habelschwerdter Allee 45, Mi, 18 Uhr

■ Wildcat: Meuterei, Reichenbergerstr. 58, Fr, 19 Uhr

■ „No Nation No Border“-Fest: Schererstr. 8, Sa, 14 Uhr