Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Wer am Samstag im Ausland vorbeischaut, muss sich dort möglicherweise erst mal neu orientieren, weil das Ausland an diesem Abend etwas umgestaltet sein soll. Und das macht man in dem Kellerclub für allerlei Seltsammusiken exklusiv für die mit reichlich musikalischen Gästen aufgepeppte Premiere von Chakana Yo, einem neuen Projekt aus dem Ausland-Kreis, das nach einer ersten auf Soundcloud eingestellten Hörprobe eine zickige und mit einem Stapel an Residents-Platten angefütterte Elektronik verspricht. Von einer recht eigenartigen, eigenwilligen Schönheit sind auch die irgendwie doch noch zu Pop oder Lied hingeknautschten Klangskulpturen von Golden Diskó Ship, die jetzt auf einem Album zusammengestellt wurden, „Prehistoric Ghost Party“, das beim Klangbad-Label des Faust-Musikers Jochen Irmler erschienen ist und damit genau in dem Umfeld, in das es auch gehört. Bei den „Berliner Platten“ nächste Seite ist mehr zu dem Album zu lesen, die Release-Party dazu ist gleichfalls am Samstag im Kater Holzig. Und jetzt einfach lässiges Fingerschnippen aus der Schweiz. Das Lo Fat Orchestra. Ein Trio. Nur etwas Farfisa-Orgel, Bass, Schlagzeug. Für einen kleinräumigen und knochentrockenen Pop, mit einem nervösen Rockabilly-Zucken und sublimiertem Soul und runtergekühlter Wave, weil ja doch Platz ist in der kleinsten Hütte. Was auch für das Cortina Bob gilt, wo das Schweizer Trio am Sonntag bei einer als Matinee angekündigten Show und damit bereits am früheren Abend spielen wird. Und dann ist auch schon wieder das Ende nah, mit ein wenig Apokalypse, die ab Donnerstag bei einem dreitägigen Themenwochenende im HAU verhandelt wird: „Apocalypse Now (And Then) – Das Ende der Welt in der Popkultur“, das dann theoretisch, diskursiv und musikalisch angegangen wird. Und eine Party gibt es auch.

■ Chakana Yo: Ausland, Sa, 20 Uhr

■ Golden Diskó Ship: Kater Holzig, Sa, 21 Uhr. 8 €

■ Lo Fat Orchestra: Cortina Bob, So, 18 Uhr

■ Apocalypse Now (And Then), 3.–5. 5. www.hebbel-am-ufer.de