WERBEPAUSE: WIE TICKT HEIDI KLUM?

Was ist es eigentlich, dass das 34-jährige Fotomodell Heidi Klum aus Bergisch-Gladbach derzeit so ungeheuer attraktiv macht für die „werbetreibende Industrie“? Jetzt mal abgesehen von ihrem Talent beim Fotografiertwerden, ihrer unbedarften Ausstrahlung und der kosmopolitischen Was-kostet-die Welt-Heiterkeit, die sie umweht wie eine süße kleine Prosecco-Fahne? Nein? Ist es am Ende ihre Hautfarbe, die ihres Mannes – und die Bauernschläue, sich beides ungehemmt zunutze zu machen? Schließlich gibt es das aalglatte Raubtiergebiss auf zwei Beinen seit geraumer Zeit nur noch im Doppelpack, das heißt mit Ehemann und Schmusesänger Seal nebst Familie. Dabei handelt es sich im Prinzip nur um eine verschärfte und damit optimierte Version des von Steffi Graf und André Agassi eingeführten Geschäftsmodells „Traumfrau, Traumtyp, Traumfamilie, Traumverträge“. Mit dem Unterschied, dass Seal im Gegensatz zu Agassi nicht nur den domestizierten Rotzlöffel gibt, sondern freiwillig den echten, von der weißen Frau eingefangenen Wilden spielt – im TV-Spot für einen VW-Geländewagen („Wild, wenn sie ihn lassen“) ebenso wie im richtigen Leben, wo er jüngst verkündete: „Ich bin gerne Hausfrau.“ Das ist okay und zeitgemäß. Solange nie wieder Fruchtbonbons zwischen die Zehen geklemmt werden. FRA