DAS GIBT ZU DENKEN

Der Allianz-Konzern übt sich in Sozialarbeit: Die Versicherungsgesellschaft schickt ihre Jungmanager neuerdings in „soziale Brennpunkte“ wie den Münchner Stadtteil Haidhausen. Dort müssen sie dann zum Beispiel Kindern mit Migrationshintergrund beibringen, wie man eine ordentliche deutsche Bewerbung schreibt. Völlig altruistisch ist die Sache nicht: „Es geht darum, dass die Führungskräfte mit einer ganz anderen Welt in Berührung kommen und dadurch bessere soziale Kompetenzen entwickeln“, sagte Allianz-Sprecherin Vera Werner der taz. Das Münchner Pilotprojekt soll demnächst auf andere Allianz-Standorte ausgeweitet werden. Dann könnten die Manager bald in echten, wirklich wilden „Problemkiezen“ ihre Sozialverträglichkeit steigern: Falls sich dort ein „geeignetes Projekt“ finden lasse, sieht Werner im Einsatzgebiet Berlin-Neukölln „eigentlich kein Hindernis“.