Sie steigt, sie fällt

Ist die Kauflaune im Keller oder nicht? Der tägliche Krisenbericht birgt unverständliche Widersprüche

Es gibt wenige Informationen, die in unserer jahreszeitengeplagten Breiten so wichtig sind wie der Wetterbericht. Der Frühling kommt, also schnell die Übergangsjacke aus dem Schrank geholt, und los. Oder der Sommer kommt, Rock anziehen und los. Oder der Herbst zieht ein, Regenschirm geschultert und los. Oder es ist Winter, also Handschuhe raus.

Seit aber dieses Monster Finanzkrise mit seinem eisigen Reiter, der Rezession, angekommen ist, scheint es noch eine Art Bericht zu geben, der uns im kleinen, täglichen Handeln beeinflussen soll: der Konsumklimabericht.

Morgens um kurz vor acht geht es dem Konsum schlecht. Die Menschen wollen ihn nicht. Oder nicht so ganz, nur im Kleinen, nicht im Großen. Um kurz vor zehn dann eine gute Meldung: der gestiegene private und staatliche Konsum habe Deutschland vor einem tieferen Absturz in die Rezession bewahrt. Um 11.27 Uhr heißt es, die Wirtschaftskrise ziehe die Verbraucherstimmung in den Keller. Um 11.58 Uhr hält die Gesellschaft für Konsumforschung eine Überraschung beim Weihnachtsgeschäft für möglich.

Draußen wird es übrigens kalt, sehr kalt. Handschuhe und Mütze nicht vergessen. NAT