DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL

Sagt sie „Ja“? Sagt er „Nein“? Auf den vergangenen Parteitagen drückten Delegierte ihre Meinung mit Hilfe der „Stimmkarte“ aus. Und weil die Parteien alle ein eigenes „Coporate Design“ anstreben, sehen auch die Karten ganz unterschiedlich aus. Christoph Matschie, SPD-Chef von Thüringen (Foto), zeigte seine Zustimmung zum Koalitionsvertrag mit der CDU mit Hilfe eines schlichten roten Exemplars, auf dem linksbündig – wo sonst – in weißen Buchstaben ein fein-gerahmtes „SPD“ gedruckt war. Soll wohl heißen: Die abgestürzte Partei besinnt sich auf ihre Grundwerte. Die Brioni-Zeiten sind endgültig vorbei. Wenn das so weitergeht, wird beim Bundesparteitag Mitte November statt der seit einiger Zeit auf Bundesebene üblichen roten Karte mit einem „D“ unter Umständen mit Wellpappe abgestimmt, als Symbol für das neue Outfit der SPD, nämlich Sack und Asche. Auch an den Karten, mit denen die CDU-Delegierten gestern über den Koalitionsvertrag mit der FDP abstimmten, wird deutlich, worauf sie sich konzentrieren will: Die Karte war nichts anderes als eine kleine Deutschlandfahne. NAT