DIE WERBEPAUSE
: Paolo Guerrero für Emirates

Er plagt sich, und doch so vergebens. Schon viermal versuchte der HSV-Spieler Paolo Guerrero aus seiner Heimat Peru zurück nach Hamburg zu fliegen. Dreimal stieg er, von akuter Flugangst geplagt, wieder aus der Maschine. Einmal war schon vorher Schluss, weil seine moralische Unterstützung, nämlich der Schwager, kein gültiges Visum für Deutschland besaß. Nun soll Guerrero mit dem Schiff zurück nach Europa reisen, sozusagen auf Nummer sicher. Bei oberflächlicher Betrachtung der Lage könnte man schon darauf kommen, dass dieses Hin und Her Ungemach für den HSV-Sponsor Emirates bedeutet. „Fly Emirates“ nämlich fordert das Trikot des Vereins, das auch Guerrero bei seinen Bundesligaspielen trägt. Doch: Eine bessere Werbung als den Panik-Peruaner könnte es derzeit für die Fluggesellschaft vom Persischen Golf gar nicht geben. Schließlich bedient sie als einzigen südamerikanischen Flughafen das von Peru fernab liegende São Paulo in Brasilien. Der Stürmer nimmt also den Aufruf seines Sponsors ernst und lässt sich keinesfalls darauf ein, den Atlantik mit irgendeiner Feld- und Wiesen-Gesellschaft zu überqueren. So konsequent war selten ein Werbebotschafter. NATALIE TENBERG

Foto: contrast/imago