das wetter: das leben – ein roman
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Thomas Graber war wohlgeraten, kerngesund und über 600 Seiten dick. Sein Leben war buchstäblich ein Roman, voller Hoffnungen und Illusionen, voller Erfolge und Fehlschläge, mit Liebe und Hass, Kummer und Freude, Alltag und Abenteuer und allen Aufs und Abs, die dazugehören. So kam er aus dem Haus und landete bei einem fremden Mann auf dem Schreibtisch. Der Mann untersuchte ihn gründlich, und Thomas Graber sah sich schon gedruckt, gebunden, in Leder gekleidet und hunderttausendfach unter die Leute gebracht. Wer beschreibt sein Erstaunen, als am Ende von seinen 600 Seiten ein einziger Satz übrig blieb und aus dem Roman ein knapper Aphorismus geworden war! Veröffentlicht wurde er nie, er war zu banal.