prinz harry, der liebevolle rassist von RALF SOTSCHECK
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Prinz Harry ist ein prima Kerl. Das bescheinigte ihm der britische Schwulenaktivist Peter Tatchell. Die „Welt wäre eine bessere“, wenn mehr heterosexuelle Männer derart entspannt mit ihren Zuneigungen zu Männern umgingen, sagte er. Das Gossenblatt News of the World hatte zuvor ein Video ins Internet gestellt, auf dem der Sohn des Thronfolgers Prinz Charles einen Soldaten nach einer gemeinsamen Militärübung auf die Wange küsst, ihm das Gesicht leckt und ihm ins Ohr raunzt: „Ich liebe dich.“

Großartig. Tatchell vergaß allerdings zu erwähnen, dass Harry in demselben Video einen anderen Soldaten als „Paki“ und einen weiteren als „Lumpenkopf“ bezeichnet – ein Schimpfwort, das schlichte Engländer für Araber wegen deren Kopfbedeckung reserviert haben. Das Video ist zwar schon gut zwei Jahre alt, aber Harry ist der Alte geblieben.

Vorige Woche wurde bekannt, dass er einen Freund der Familie „Sooty“ nennt – der Rußige. Damit spielt er auf dessen Hautfarbe an: Kolin Dhillon, der mit Immobiliengeschäften Millionen gemacht hat, ist Inder. Sein Sohn Satnam spielt professionell Polo, eine Art Hockey für Fußlahme. Kolin Dhillon gehört dem exklusiven Poloclub Cirencester an, wie auch Harry, sein Bruder William und sein Vater Charles. „Jedes Mal, wenn die drei ihn treffen, nennen sie ihn Sooty, und er ist niemals beleidigt“, sagte ein Sprecher des Vereins. „Es ist ein liebevoller Spitzname.“ Das findet Dhillon auch: „Du weißt, dass du es geschafft hast, wenn du einen Spitznamen bekommst“, onkeltomte er. „Es macht mir Freude, Sooty genannt zu werden.“ An dieser vorbildlichen Einstellung sollten sich die Pakis ein Beispiel nehmen.

Die Pressestelle von Prinz Charles erklärte: „Die Behauptung, die Prinzen seien Rassisten, ist lächerlich. Alle drei sind in der Wohltätigkeitsarbeit engagiert, um den Menschen in Großbritannien und im Ausland unabhängig von ihrer Herkunft zu helfen.“ Die Nigger der Dritten Welt sollten gefälligst dankbar sein.

Woher sollen es Charles und die Buben auch besser wissen? Wenn man von klein auf mit der Queen Mother und ihrem Schwiegersohn Prinz Philip zu tun hatte, muss man rassistische Bemerkungen für den normalen Umgangston halten. Die 2002 verstorbene Uroma, die ihren Verstand schon in frühen Jahren in Gin eingelegt hatte, war eine Rassistin par excellence. Menschen mit dunkler Hautfarbe waren für sie „Mohren“, die Europäische Union tat sie als Ansammlung von „Hunnen, Hinterwäldlern und Spaghettifressern“ ab. Sie war für die Todesstrafe und gegen Einwanderung. Einer Freundin überreichte sie Hitlers „Mein Kampf“ mit den Worten: „Schon beim Durchblättern wirst du seine offensichtliche Aufrichtigkeit feststellen.“

Die „Lieblingsoma der Nation“ war froh, dass Prinz Philip in die verkorkste Familie eingeheiratet hat, denn Philip hat im Laufe seiner Karriere als professioneller Queen-Gatte rund die Hälfte der Nationen dieser Welt beleidigt. Vor Jahren behauptete übrigens ein Butler, dass Prinz Charles eine homosexuelle Affäre mit seinem Diener hatte. Das findet Peter Tatchell vermutlich auch „ziemlich emanzipiert und aufgeklärt“. Da darf Charles ruhig ein bisschen rassistisch sein.