Der Medienmogul

Im Medienzentrum steht ein Stuhl. Auf dem sitzt bräsig der Mogul, der Medienmacher, Herr der Sender eroberter Tributpflichtländer.

Der kann mal papstgleich Leo heißen, als Rupert kleine Kinder beißen. Wo Werbung aus der Glotze schallt, speist sie des Moguls Machterhalt.

Kein König, Herzog oder Prinzbeherrscht die Kunst des Zugewinns,so wie Mogule es stets schaffen, im Sitzen schon das Geld zu raffen.

Nur eines bleibt den Prachtgestalteneinstweilen doch noch vorenthalten: vom Mogul weiter aufzurücken und alle Welt zu unterdrücken.

Das rührt daher, dass Medienzar schon Gaius Julius Caesar war. Der führte damals seine Heere ja nicht im Hinblick auf die Ehre,

den Ruhm von Rom ins Gallierland,nein, weil er so die Kunden fand, die alles brühwarm lesen sollten und immer neue Folgen wollten.

Das konnte Julius perfekt. Er hat die Fortsetzung entdeckt, die erste Sitcom der Geschichte durch täglich neue Frontberichte.

Kaum setzte er nach England über,schon schrieb er dicke Bücher drüber. Da kann ein Murdoch noch so giften: Zar wird man nicht durch Überschriften.

Reinhard Umbach