Sommer 2012

Sommer ist’s, die Vögel hecheln, reglos schmachten Busch und Bäume, und das Land erstreckt sich dürstend weit hinaus in tiefe Räume.

Schwitze Luft durchflirrt den Äther durch die Zeit der Julitage, und die Sonne kocht uns mehlig und erfüllt uns sehr mit Klage.

Nirgends gibt es jetzt noch Schatten. Hemd und Hos’ klebt an den Leuten, und der Schweiß fängt an zu brodeln. Mücken braten auf den Häuten.

Kinder kleben am Asphalt fest, und sie sind von den Erwachsnen nur in Stücken loszureißen: Ohren, Arme, Köpfe, Haxen.

Flüsse werden Wanderwege, Fische können nur dumm glotzen. Hochöfen schmelzen. Selbst dem Feuer wird’s zu heiß. Motoren spotzen.

Dann ist Stille. Endlich Stille. Groß, o Sommer, bist du heuer.

Peter Köhler