WISSENSCHAFTSPORNO: DIE VULVA DER WÜRMER

Traditionell sind die Pressemitteilungen der Max-Planck-Gesellschaft sagenhaft langweilig und unverständlich. Die Elfenbeinturminsassen pflegen eben liebevoll den Mythos einer kryptischen Wissenschaft. „Wie der modulare Aufbau der Proteine die Evolution fördert“ ist dann so ein Brief überschrieben, und es geht darin um „kurze Proteindomänen“, „Signalketten“, „Spezifizierungsmechanismen“ und andere nur schwer dechiffrierbare Zeichen und Wunder aus der Welt der Wissenschaft. Ach könnte man doch nur einmal eine Mitteilung der Max-Planck-Gesellschaft verfassen. Man würde einen prägnanten Titel wählen: „Die Vulva der Würmer“. Geht es doch um die spannende Geschichte der beiden Fadenwürmer C. elegans und P. pacificus und deren sexuelle Entwicklung: „Die Forscher konzentrierten sich auf die Untersuchung der Vulva der Würmer.“ Daraus könnte man einen krassen Wissenschaftsporno machen: Wie Forscher nach ihrer mühsamen Arbeit in der Vulvaguckerei die neuen Erkenntnisse persönlich ausprobieren. Dann würde die Pressemitteilung endlich auch jemand anders lesen als wir.